Der Kalterbach besitzt eine hohe naturschutzfachliche Bedeutung. Daher wurden in den letzten Jahren bereits Pflege- und Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt, oftmals allerdings ohne gesamtökologischen Fokus. Zudem ist er auch für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) relevant. Diese fordert für alle Gewässer einen „guten Zustand“, welchen der Kalterbach momentan jedoch nicht aufweist.

 

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Der streckenweise unbefriedigende Zustand des Kalterbaches: kanalisiert, eingetieft und gesäumt von dichtem Gehölz und Neophyten (Foto: Robert Rossa)


Der Kalterbach ist das wichtigste Gewässer im Dachauer Moos, ein europäisches Natura 2000-Schutzgebiet („FFH-Gebiet“) und bedeutsamster Lebensraum der vom Aussterben bedrohten Helm-Azurjungfer und anderen gefährdeten, gewässergebundenen Tier- und Pflanzenarten.

Für den Kalterbach liegen eine Vielzahl an vorhanden Gutachten und Plänen vor. Dazu zählen insbesondere der behördenverbindliche FFH-Managementplan für das Natura 2000- Gebiet „Gräben und Niedermoorresten im Dachauer Moos“ sowie das Umsetzungskonzept „Hydromorphologische Maßnahmen“ nach der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) für den Flusswasserkörper „Kalterbach, Schwebelbach“.

Da diese formellen Pläne ihren Fokus auf bestimmte Richtlinien, Schutzgüter und Artengruppen legen, blieb eine gesamtökologische Betrachtung des Gewässers bislang aus. Dies hat zur Folge, dass naturschutzfachliche und hydromorphologische Maßnahmen bislang nur ansatzweise zusammen gedacht wurden. Auch aktuelle moorhydrologische Aspekte blieben außen vor. Dies führte dazu, dass in den vergangenen 20 Jahren naturschutzfachliche Maßnahmen immer nur punktuell umgesetzt wurden.

Viele Uferbereiche und Gewässerabschnitt sind im Eigentum der öffentlichen Hand. An diesen Gewässerabschnitten besteht die Chance zahlreiche Maßnahmen umsetzen zu können.

Schlussendlich ist der Kalterbach ein „interkommunales Gewässer“, das auf nur 10,5 km Lauflänge durch 5 Städte und Gemeinden in zwei Landkreisen und die Landeshauptstadt fließt. Gemäß dem Motto des Vereins Dachauer Moos e.V. „Naturschutz endet nicht an kommunalen Grenzen“ sieht der interkommunale Verein sich in der Verantwortung die Trägerschaft und die Koordination für ein Projekt zu übernehmen, welches die Mehrzahl seiner Mitgliedkommunen betrifft.