Das stimmungsvolle Moos mit seinen wechselnden Lichtverhältnissen bot der zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufkommenden Landschaftsmalerei (Freilichtmalerei) eine Fülle lohnender Motive. Nicht zuletzt begünstigt durch seine Lage vor den Toren Münchens wurde Dachau zum beliebten Treffpunkt der Münchner Landschaftsmalerinnen und -maler. Anziehungspunkte waren die günstigeren Ateliermieten sowie eine überreiche Fülle an Motiven: malerische Stadtansichten, idyllische Dörfer im Umfeld (Etzenhausen, Haimhausen) sowie die weitläufige ursprüngliche Mooslandschaft.

Bereits ab 1805 kamen vereinzelt Künstler in den Ort, so zum Beispiel Carl Spitzweg, der ab 1850 für mehrere Jahre in Dachau weilte und sein berühmtes Bild 'Der Bücherwurm' im Schloss Dachau malte.

Die Künstlerkolonie Dachau bildete sich dann ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Vor allem ab 1875 drängten bedeutende deutsche Maler in die Stadt, um sich hier von Menschen und Landschaft inspirieren zu lassen und sich mehrere Monate oder Jahre niederzulassen (u.a. Ludwig Dill, Adolf Hölzel und Arthur Langhammer). Teilweise stellte die Stadt günstige Wohnungen und Arbeitsräume zur Verfügung.

Dachau wurde nun deutschlandweit als Malerkolonie bekannt. Neben Worpswede stellt Dachau die bedeutendste Künstlerkolonie in Deutschland dar.

Weitere Künstler: Max Liebermann, Lovis Corinth, Emil Nolde, Hermann Stockmann, Ignatius Taschner,  Hans von Hayek, Carl Thiemann, August Pfaltz,  Paula Wimmer, Walther Klemm.