„Fensterln“ auf 3 Kilometer Länge. Sie ist anspruchsvoll, die Helm-Azurjungfer und deshalb auch vom Aussterben bedroht. Zunächst einmal braucht ihr Nachwuchs im Bach über das gesamte Jahr hinweg möglichst gleichbleibende, nicht zu kalte Temperaturen. Da die Gräben und Bäche im westlichen Dachauer Moos aus dem Karlsfelder und Feldmochinger See und weniger aus kalten Quellen gespeist werden, stehen ihre Chance auf eine gemütliche Kinderstube schon mal nicht schlecht.

Deshalb wurde für die Art entlang der Moosbäche sogar ein Schutzgebiet nach europäischem Recht (FFH-Gebiet) ausgewiesen.

Dann braucht ihr Nachwuchs noch eine Unterwasservegetation und die Eltern wollen dicht am Bach und an den Gräben entlang patrouillieren. Da schaut es an den Moosgräben schon schlechter aus. Während in früheren Zeit die Gehölze entlang der Gewässer immer wieder zur Brennholzgewinnung zurück geschnitten wurden, hat sich in den letzten Jahrzehnten ein dichter, geschlossener Gehölzsaum entwickelt. Dies hat zur Folge, dass die Bäche und Gräben auf vielen Kilometern Länge voll beschattet sind und sich keine Unterwasservegetation entwickeln kann. Durch den dichten Bewuchs kann sich zudem die Helm-Azurjungfer sowie andere gefährdete Libellenarten, wie die Kleinen Zangenlibelle nicht mehr an den Gewässern aufhalten. Es ist also kein Wunder, dass die Bestände immer weiter rückläufig sind.
Im Rahmen des Projektes „Neues Leben im Dachauer Moos“ wurde im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes Dachau auf einer Streckenlänge von 3 Kilometern sogenannte „Libellenfenster“ geschaffen. Hierfür wurden am Moosgraben und dem Obergrashofbach abschnittsweise die Gehölze entfernt. Aber nur auf 50% der Länge, denn auch die Vögel wollen noch nisten können und die Biber brauchen etwas zum Knabbern. Durchgeführt wurden die Maßnahmen von einer Firma, sowie den Pächter und Eigentümern der Uferbereiche.

Im Sommer sollen die Libellenfenster nachentbuscht und die Ufersäume gemäht werden. So wird verhindert, dass die Gewässer wieder zuwachsen oder sich Springkraut ausbreitet. Im Laufe des Projektes sollen außerdem noch weitere Maßnahmen zur Erhaltung und Optimierung des Libellen-Lebensraumes erfolgen.