Die Dokumentation der barocken Sichtachsen und Kanäle im räumlichen Kontext der Schlösser Dachau, Schleißheim, Nymphenburg, Fürstenried und der Residenz in München liefert wertvolles Datenmaterial insbesondere für die Gemeinden im Bereich der Sichtachsen und stellt dieses fast vergessene historische Kulturerbe wieder mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

Die Kartierung und Dokumentation, die von Herrn Martin Späth, Dipl. Geograph, Planer für Stadt- und Ortsplanung bearbeitet wurde, konzentriert sich auf den Bereich der Schleißheimer Schlösser: Charakteristisch für die Anlage von Schlössern, Gärten und Kanälen zur Barockzeit war, dass diese sich zu besonderen Blickpunkten („points de vue“) orientierten.

Als Ergebnis liegt eine thematische Karte auf Kartengrundlage Topographischer Atlas vom Königreich Bayern 1812/1816 im Maßstab 1: 50.000 mit Darstellung des Systems aus Kanälen, Sichtachsen, Jagdschneisen und wichtigen Bezugspunkten vor. Die thematische Karte wird ergänzt durch erläuternde Texte zum räumlich historischen Kontext, zur zeitlichen Einordnung und Dokumentation des Quellenbelegs. Die recherchierten Sichtachsen und Sichtbeziehungen wurden in eine aktuelle Topographische Karte im Maßstab 1: 50.000 übertragen. Darüber hinaus wurde durch Geländebegehung und Kartierung überprüft, inwieweit die historischen Achsenbeziehungen heute noch wahrnehmbar, durch Barrieren gestört oder durch Siedlungs- und Landschaftsentwicklung gänzlich überformt sind. Zusätzlich werden, wo möglich, Maßnahmenempfehlungen für eine bessere Erlebbarkeit der Sichtachsen aufgeführt.