Eschenried, Mai 2022
Spaziergänge und Radtouren zwischen Amper, Würm und Isar

Gemeinsam mit dem Heideflächenverein Münchner Norden e.V., finanziert und organisiert von der Landeshauptstadt München, hat der Verein Dachauer Moos e.V. eine Broschüre mit attraktiven und teilweise überraschenden Routenvorschlägen erarbeitet, auf denen man die Kulturlandschaften zwischen Amper, Würm und Isar zu Fuß oder mit dem Radl naturverträglich erkunden kann.

Die Broschüre „Unterwegs in Moos und Heide“ kann ab sofort kostenlos als handlicher Leporello in den Rathäusern der Vereinskommunen, den Tourist-Infos und im Landratsamt Dachau abgeholt werden.

Hier können Sie die Broschüre als PDF-Datei runterladen (und ausdrucken).

Digital zu nutzen, inklusive GPX-Daten für die empfohlenen Touren, ist die Broschüre über www.pv-muenchen.de/digitale-schatzsuche.


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Eine handliche Faltkarte zeigt und erläutert die verschiedenen Radl- und Fußrouten durch Moos und Heide im Norden von München (Grafische Gestaltung: Stefan Gerstorfer, www.medienwerkstatt-dachau.de).

Wie wichtig vielfältige und gut erreichbare Naherholungsmöglichkeiten direkt vor unserer Haustür sind, hat sich gerade während der letzten beiden Jahre der Corona-Pandemie gezeigt. Dabei wurde auch deutlich, wie empfindlich manche Gebiete sind und dass es notwendig ist, die unterschiedlichen Anforderungen von Naturschutz, Landwirtschaft und Freizeitverhalten miteinander in Einklang zu bringen. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund des anhaltenden Bevölkerungswachstums in der Metropolregion und dem damit verbundenen Nutzungsdruck auf die Landschaft wichtig. Auf Basis der Ergebnisse einer Online-Umfrage wurden gemeinsam mit Naturschutzverbänden und -behörden sowie andere Expert*innen im intensiven Austausch Routen entwickelt. Diese sollten einerseits die Landschaftsräume mit ihren Eigenarten, Besonderheiten und Schönheiten erlebbar machen, andererseits aber auch die besonders störungsempfindlichen Bereiche aussparen und damit einen Beitrag zur Besucherlenkung leisten.

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Die Diskussionen während des Beteiligungsprozesses machten deutlich, wie kontrovers die Interessen und Ansprüche an die Freiräume in einer dicht besiedelten Region sind und wie wichtig es daher ist, frühzeitig alle Akteure an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam darüber nachzudenken, wie sich die unterschiedlichen Aspekte zusammenbringen lassen. Die Ergebnisse der zugrundeliegenden Befragung zeigten beispielsweise, dass es oft nur kleine Dinge sind, die einen Ort für die Naherholung attraktiv machen: eine bequeme Bank, ein schattenspendender Baum, eine Sitzstufe am Wasser, ein bunter Blühstreifen, ein spannender Ausblick. Wenn es gelänge, die häufig monotone Feldflur durch kleine Maßnahmen aufzuwerten, könnte dies dazu beitragen, die häufig überlaufenen Natur- und Landschaftsschutzgebiete zu entlasten.

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Wege durchs Moos (Bildnachweis Foto & Illustration: Stefan Gerstorfer)

Die digitale Umfrage sowie das Leporello sind Teil des Projektes „Sei mein Schatz! – Stadtregionale Landschaften gemeinsam in Wert setzen“ des Referates für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München, gefördert durch das Bundesprogramm „Transnationale Zusammenarbeit“ des ehemaligen Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat. Im Rahmen des Förderprojekts wurde auch ein "Wanderndes Theater" inszeniert (Link zum YouTube-Video), das auf kreative Art den Wert der „Landschaft vor unserer Haustür“ verdeutlicht und gleichzeitig auf die Problematik der unterschiedlichen Nutzungsinteressen aufmerksam macht.