ÖSKKIP – Ökosystemleistungen von Stadtregionen - Kartieren, Kommunizieren und Integrieren in die Planung zum Schutz der biologischen Vielfalt im Klimawandel

Das Verbundprojekt ÖSKKIP (Laufzeit 02/2017 – 04/2021) untersucht in welcher Weise Stadt- und Regionalplanungsprozesse durch den Ökosystemleistungsansatz gestärkt und verbessert werden können. Damit soll der Schutz der biologischen Vielfalt in Stadtregionen unter den klimawandelbedingten Veränderungen gestärkt werden. Geprüft wird dabei die Anschlussfähigkeit an bestehende formelle Instrumente der Stadt- und Regionalplanung, wie z.B. Regional- und Flächennutzungspläne.

Das Konzept der Ökosystemleistungen analysiert die Verbindungen und Abhängigkeiten zwischen menschlichen und natürlichen Systemen. Dabei wird auf die Beiträge von Ökosystemen zum direkten oder indirekten wirtschaftlichen, materiellen und gesundheitlichen Nutzen für den Menschen fokussiert.

Der Vergleich der gesellschaftlichen Nachfrage mit der Bereitstellungskapazität der Ökosysteme kann dazu beitragen, Zielkonflikte unter effizientem Ressourceneinsatz zu lösen. Insofern bietet das Konzept der Ökosystemleistungen und deren räumliche Konkretisierung eine Grundlage für einen anwendungsbezogenen Einsatz in der räumlichen Planung.

Das Projekt erfasst die relevanten Ökosystemleistungen beispielhaft in den Stadt-Umland-Regionen Rostock und München. Mit Beteiligung von lokalen Akteuren und Entscheidungsträgern, u.a. aus der Stadt- und Regionalplanung sowie kommunalen Vereinen und Verbänden werden modellhaft Ansätze einer Integration von Ökosystemleistungen in Planungsprozesse für Stadtregionen erarbeitet.

Das Projekt zeigt durch die integrative Betrachtung von urbanen Räumen die Vernetzungen und Abhängigkeiten zwischen Stadt und Umland auf und kann dadurch den Austausch zwischen den zugehörigen Institutionen und ihre Kooperation nachhaltig fördern.  

Die Ergebnisse münden in konkrete Handlungsempfehlungen zur Integration von Ökosystemleistungen in die stadt- und regionalplanerische Praxis in den Stadtregionen München und Rostock. Diese beinhalten zielgerichtete Empfehlungen zu Kooperation, Partizipation und Kommunikation sowie zu geeigneten Erhebungs- und Bewertungskonzepten für Ökosystemleistungen. Zusätzlich werden mögliche Einflüsse des Klimawandels auf die Biodiversität und die Bereitstellung von Ökosystemleistungen skizziert. Eine bundesweite Anwendbarkeit der Empfehlungen wird angestrebt.

Weitere Informationen finden sich auf der Projekt-Website.


Beteiligte

Das Vorhaben wird von der HafenCity Universität Hamburg (Verbundkoordination Dr.-Ing Sonja Deppisch), der Leibniz Universität Hannover und dem Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung München (Stefan Marzelli) durchgeführt. Die Förderung des Vorhabens erfolgt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).


Mitwirkung von Akteuren aus den Pilot-Stadtregionen

Für eine erfolgreiche Durchführung des Vorhabens ist es ganz wesentlich, dass aus den Pilotregionen München und Rostock VertreterInnen aus Planung, Umweltschutz und Naturschutz – u.a. der Verein Dachauer Moos e.V. - an den regionalen Projekt-Workshops teilnehmen. So besteht u.a. die Möglichkeit, die Entwicklung und Konkretisierung der städtischen Biodiversitätsstrategie in der Pilot-Stadtregion München konzeptionell zu unterstützen.


Fotos vom 2. Workshop in München (11.10.2018) „Wahrnehmung und Wertigkeit von Ökosystemleistungen“

ÖSKKIP 01

ÖSKKIP 02

Quelle und Bildnachweis: Auszug aus einem Infobrief von C. Neumann (ifuplan), G. Savasci (ifuplan), J. Matschiner (ifuplan), A. Wessels (HCU), T. Barkmann (HCU)